Fusarium im Getreide – Auftreten, Symptome und Bekämpfung

Fusarien sind boden- und samenbürtige Pilze, die weltweit Wirtspflanzen wie Getreide, Mais und Kartoffeln besiedeln. Der Begriff Fusarium wird übergeordnet für viele verschiedene Fusarien-Arten verwendet.

Bedeutend für den Getreideanbau in Deutschland ist in erster Linie Fusarium graminearum (Gibberella zea) – eine Art, die, insbesondere an Weizen, Krankheiten wie Keimlings-, Stängel- und Ährenfäule erzeugt. Wirtschaftliche Schäden entstehen vor allem, wenn es zu einer Ährenfusariose kommt, da sich dabei hohe Mengen an giftigen Mykotoxinen bilden. Wichtigste Strategie zur Vermeidung von Fusariosen ist die ackerbauliche Prävention: potentielle Probleme, die sich in Futter- und Lebensmitteln durch erhöhte Mykotoxingehalte ergeben können, sollten möglichst im Vorfeld vermieden werden.

Fusarium-Klassifizierung

Der Pilz Fusarium gehört zur Gattung der Ascomycota (Schlauchpilze, wissenschaftlich Pezizomycotina). Die Schlauchpilze, denen u.a auch Schimmelpilze und Mutterkorn zugeordnet sind, machen die größte und artenreichste Gruppe unter den echten Pilzen aus. Die Einteilung der Schlauchpilze basiert auf dem Fruchtkörper-Typ. Fusarium gehört aufgrund seiner flaschenförmigen und geöffneten Fruchtkörper (Perithezien) zur Klasse der Pyrenomycetes.

Fusarium-Arten mit unterschiedlicher Bedeutung

Zu den Fusarien zählen mehr als 150 verschiedene Arten. Am bedeutendsten in unseren Breiten ist der Pilz Fusarium graminearum, früher Gibberella zea genannt, der an Mais und verschiedenen Getreidearten, vor allem an Weizen, auftritt. Eine Infektion mit eben diesem kann sowohl Keimlings- und Fußfäule, als auch Ährenfäule hervorrufen. Nach einer frühen und starken Infektion treten Ertragsverluste durch Schmachtkornbildung auf. Kommt es zu einem Befall der Ähren, bilden die Pilze durch ihr Wachstum Stoffwechselprodukte, die für Menschen und Tiere giftig sind. Die Bildung der Mykotoxine, insbesondere von Deoxynivalenol (DON), Nivalenol und Zearalenon, ist Ursache für den wirtschaftlich größeren Schaden, da im Erntegut die nötigen Grenzwerte für die Verwendung als Futtermittel und Lebensmittel häufig nicht mehr eingehalten werden können. Zusätzlich hat DON auch eine infektionsfördernde Wirkung gegenüber den Pflanzen.

Ein ähnliches Resultat ruft auch Fusarium culmorum hervor. Da diese Gattung jedoch keine Sporen bildet, sondern nur als Konidienstadium vorkommt, ist ihr Schadpotential in der Regel geringer. Dennoch ist auch dieser Pilz nicht unbedeutend, da er durch seine überdauernden Konidien standortspezifisch einen hohen Druck auf die Pflanzen, besonders auf deren Wurzeln und den Stängelbereich, ausüben kann.

Daneben gibt es die weniger bedeutsamen, weil nicht toxinbildenden Fusarium-Arten, wie Fusarium poae und Fusarium avenaceum. Neben Getreide können auch Kulturpflanzen wie Kartoffeln, Tomaten und Gurken als Wirtspflanze fungieren. Hier dominieren vor allem die verschiedenen Arten von Fusarium oxysporum (Welkeerreger).

Vorkommen und Entwicklung von Fusarium

Die Fusarium-Erreger sind weit verbreitet. Sie leben über viele Jahre im Boden und sind am Abbau organischer Substanzen beteiligt. Zu finden sind sie u.a. an abgestorbenen Pflanzenresten von Mais und Getreide, aber auch an Zuckerrüben. Besonders Maisstoppeln bevorzugen sie. Eine Überdauerung an Saatgut ist ebenfalls möglich.
Fusarien der Graminearum-Art bilden ein fadenartiges Myzel und schlauchförmige Fruchtkörper (Perithezien). Innerhalb der Fruchtkörper befinden sich Asci (Sporangien), in denen durch Meiose jeweils acht Ascosporen entstehen. Die Infektion der Pflanzen erfolgt durch die Ascosporen, die aktiv aus den Asci ausgeschleudert werden. Der Wind trägt die Sporen anschließend an die Ähre. Durch den Wind können die Fusarium-Erreger auch Wirtspflanzen erreicht werden, die auf befallsärmeren Standorten stehen.

Ausbruch von Fusarium

Ein Ausbruch von Fusarium ist vor allem vom Wetter abhängig. Wiederholte Niederschläge bzw. eine andauernde hohe Luftfeuchtigkeit in Kombination mit warmen Temperaturen fördern ein Auftreten. Schon Temperaturen ab 16 Grad zu Beginn des Ährenschiebens wirken begünstigend. Generell ist die Weizenpflanze zum Zeitpunkt der Blüte am empfindlichsten für einen Fusarienbefall. Herrschen dann bei entsprechender Feuchte mehrtägige Temperaturen von 25 Grad, ist ein Ausbruch sehr wahrscheinlich – insbesondere, wenn Mais die Vorfrucht ausmacht.

Ausgeblichene Weizenähre mit rosafarbenem Pilzmyzel und Schwärzepilzen (Quelle: mühlhausen/landpixel)

Wie äußert sich ein Befall mit Fusarien?

Die Sporen von Fusarium graminearum treffen auf die Blüten der Pflanzen und infizieren einzelne Ähren. Schon jetzt, auf der Oberfläche der Ähren, beginnen die Sporen Mykotoxine zu bilden. Durch die natürlichen Spaltöffnungen tritt der Pilz auch in das Innere der Pflanze ein. Über die Leitbahnen wächst er hinüber zu den anderen Ährchen und zerstört auf diese Weise die Wasser- und Nährstoffzufuhr.

Durch die Bildung der Mykotoxine kommt es zusätzlich zu einer Hemmung der Proteinsynthese, was eine Schwächung des Immunsystems und eine Verminderung der pflanzeneigenen Abwehrkraft erwirkt.

Der Fusarienbefall wird häufig, aber nicht immer, anhand des rosafarbenen Pilzmyzels, das die Ähren überzieht, sichtbar. Die betroffenen Pflanzenteile verlieren ihre Farbe und bleichen aus. Es entsteht eine partielle Taubährigkeit bzw. Weissährigkeit. Je nach Infektionszeitpunkt und Besiedlungszeitraum kann es zu einem vollständigen Ährenbefall kommen. Im späteren Verlauf können die Ähren zusätzlich mit Schwärzepilzen befallen werden.

Bekämpfungsmöglichkeiten Fusarium

Generelles Ziel bei der Bekämpfung von Fusarien sollte sein, das Befallsrisiko von Anfang an zu minimieren, um potentielle Probleme, die sich bei der Futter- und Lebensmittelherstellung durch erhöhte Mykotoxingehalte ergeben können, schon im Vorfeld zu vermeiden.

Da das Infektionspotenzial von Fusarium zu einem wesentlichen Teil von der Vorfrucht abhängt, muss die Fruchtfolge entsprechend angepasst werden. Als Vorfrucht unproblematisch ist vor allem Raps. Mais hingegen provoziert einen Befall, weshalb vor Weizen kein Mais angebaut werden sollte.

Einen großen Einfluss auf das Befallsrisiko hat auch die Bodenbearbeitung. Eine sorgfältig wendende Bearbeitung kann die Gefährdung deutlich mindern. Das Infektionsrisiko steigt bei pflugloser Bestellung, insbesondere nach Getreide und Zuckerrüben – nach Mais sowieso. Dennoch ist eine nicht-wendende Bodenbearbeitung möglich. Um das Risiko von Fusariosen zu mindern, ist es entscheidend, dass die Stoppeln nach der Ernte besonders intensiv bearbeitet und zerkleinert werden. Nur so wird den Erregern die Nahrungsgrundlage entzogen.

Ein weiteres wichtiges Instrument in der Bekämpfung von Fusarium ist die Sortenresistenz. Resistente Sorten sind erstens weniger anfällig für einen Fusarien-Befall, zweitens verringern sie die Bildung der Mykotoxin-Mengen. Insgesamt können sie die Gehalte um bis zu 25 Prozent senken.

Bei ungünstigen Voraussetzungen muss gegebenenfalls eine Fungizidbehandlung eingeplant werden. Die Bekämpfung von Ähren-Fusariosen ist ausschließlich zum Zeitpunkt der Blüte, zwischen BBCH 61 und 65, möglich. Laut Empfehlungen kann dies mit einem strobilurin – und carboxamidfreien Fungizid auf Azolbasis erfolgen.

Das Ziel ist, sowohl Qualitäts- und Ertragsverluste, als auch die Mykotoxingehalte zu verringern. Die Reduzierung der DON-Gehalte durch die Blütenapplikation liegt in etwa bei 50 bis 70 Prozent. Bei besonders anfälligen Sorten bzw. einem Anbau nach der Vorfrucht Mais, ist dieser Wirkungsgrad allerdings nicht immer erreichbar.

Eine Ernteverzögerung sollte unbedingt vermieden werden. Je länger das Getreide steht, desto stärker bilden sich die Mykotoxine aus. Eine frühere Ernte kann im Umkehrschluss dazu beitragen, dass die toxischen Gehalte weniger hoch ausgebildet sind.

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Durch einen Fusarienbefall entsteht neben der gestörten Wasser- und Nährstoffzufuhr ein weiterer entscheidender Schaden: durch die Mykotoxine wird die Proteinsynthese gehemmt. Daraus ergibt sich eine Schwächung des Immunsystems und eine Verminderung der pflanzeneigenen Abwehrkraft.
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