Westlicher Maiswurzelbohrer (Diabrotica virgifera) – ein gefährlicher Käfer fliegt um die Welt

Wer kennt ihn nicht – den sogenannten Milliarden Dollar Käfer? Der kleine unheilvolle Käfer, der seinen Spitznamen seinem immensen Schadpotential und den hohen Bekämpfungskosten verdankt, hat vor einigen Jahren seinen Weg aus Amerika nach Europa und Deutschland gefunden.

Er verbreitet sich schnell und setzt dabei die Maispflanzen gehörig unter Dauerdruck: erst schädigen die Larven die Pflanzen, später sind auch die adulten Käfer selbst als Schädlinge aktiv. Zu allem Überfluss ist ein Befall durch den westlichen Maiswurzelbohrer erst sehr spät erkennbar – meistens zu einem Zeitpunkt, der so weit fortgeschritten ist, dass Bekämpfungsmaßnahmen nicht mehr sinnvoll anzuwenden sind. Hinzu kommt, dass es keine zugelassenen Pflanzenschutzmittel gibt. Ist der Maiswurzelbohrer erst einmal im Bestand erwarten einen mit etwas Glück Ernteverluste von „nur“ 10 bis 30 Prozent. Im schlimmsten Fall drohen aber Ertragseinbußen von bis zu 90 Prozent.

Die Zahlen sind verheerend. Und auch wenn der Maiswurzelbohrer mittlerweile nicht mehr als Quarantäneschädling gilt, so zeigt es doch, dass wir uns dringend Strategien zur Bekämpfung des Schädlings zurechtlegen müssen.

Seit wann tritt der Maiswurzelbohrer in Deutschland auf?

Das erste Mal tauchte der Blattkäfer Diabrotica virgifera im Jahr 2007 in Deutschland auf – zunächst auf Flächen in Baden-Württemberg und Bayern. Drei Jahre später folgten Fänge in Nordrhein-Westfalen, im Jahr danach auch in Hessen und Rheinland-Pfalz. Die Maisanbauflächen in den nördlicheren Bundesländer sind bisher größtenteils verschont geblieben, aber sicher vor dem Schädling ist man auch hier nicht. Aufgrund seiner Verbreitungsweise, ist es nur eine Frage des Zufalls und der Zeit, bis die Käfer ihren Weg in die maisstarken Viehregionen des Nordens finden.

Als Risikogebiet gelten grundsätzlich alle Gebiete, in denen Mais nach Mais angebaut wird.

Wie erkennt man den Maiswurzelbohrer?

Um reagieren zu können, wenn der Maiswurzelbohrer erstmals im Feld eintrifft, ist eine erhöhte Wachsamkeit vor allem in der Zeit während der Flugzeit der Käfer nötig: von Juni – Ende September sind die Einschleppungen des Käfers, der zur Familie der Blattkäfer (Chrysomelidae) und der Gattung diabrotica gehört, möglich.

Der Käfer ist etwa 5 – 7 Millimeter groß und hat auffällige Längsstreifen auf seinen gelb-schwarzen Deckflügeln. Teilweise sind die Streifen sehr ausgeprägt und liegen so eng nebeneinander, dass die Deckflügel fast durchgehend schwarz sind. Der Rand jedoch ist stets gelb gezeichnet. Der Kopf ist immer schwarz, während die Beine gelb oder schwarz sein können. Die männlichen Käfer unterscheiden sich leicht von den Weibchen: sie sind etwas kleiner und dunkler. Außerdem haben sie in der Regel längere Fühler.

Die Eier der Käfer sind winzig, mit einer Größe von 0,5 Millimeter, dazu noch abgelegt in einer Bodentiefe von 5 bis 20 Zentimeter, sind sie im Grunde nicht zu erkennen.

Die Larven sind im ersten Larvenstadium etwa drei Millimeter groß. In den folgenden Larvenstadien wachsen sie auf eine Länge von 18 Millimetern heran. Ihr Körper ist weiß und länglich gestreckt. Zum Ende ihres Wachstums verpuppen sie sich im Boden. Die braunen Kokons sind in etwa 5 Millimeter lang.

Anbau von Mais auf Mais sichert dem Käfer das Überleben

Anvisiert werden die Flächen dann vor allem während der Hauptflugzeit des Käfers – von Anfang Juli bis Ende September. Innerhalb dieses weiten Zeitraumes legen die Weibchen nach einem zweiwöchigen Reifungsfraß ihre Eier im Boden ab, die dort bis zum nächsten Frühjahr überwintern. Steht während des Schlupfs der Larven von April bis Juni schon wieder der nächste Mais auf dem Feld, finden die Larven perfekte Fraßbedingungen vor, die ihr Überleben sichern.

Wie verbreitet sich der westliche Maiswurzelbohrer?

Die starke Flugaktivität des Käfers, mit der er aus eigener Kraft bis zu zwanzig Kilometer zurücklegen kann, lässt eine potentielle Gefährdung aller mehrjährigen Maisanbauflächen annehmen. Ebenso bedeutend, wie die natürliche Ausbreitung, ist die passive Einschleppung durch Transportmittel: Autos, Lkws, Züge, Schiffe und auch Flugzeuge verhelfen zu einer schnellen Ausbreitung des westlichen Maiswurzelbohrers auch in entfernt gelegene Maisbestände. In Gegenden mit intensivem Maisanbau gelingt es dem Käfer sich pro Jahr rund 100 km auszubreiten. Während sich die natürliche Verbreitung durch Eingrenzungsaktivitäten minimieren oder zumindest verzögern lässt, ist die passive Ausbreitung hingegen kaum zu kontrollieren. Ob aus Südosteuropa oder aus Amerika, der Schädling kennt keine Grenzen. Er kann von überall und vor allem immer wieder auftauchen.

Wie kann der Maisschädling ausgebremst werden?

Bodenbearbeitungsmaßnahmen auf befallenen Maisfeldern helfen nicht im Kampf gegen den Maiswurzelbohrer. Die Eier der Käfer sind sehr widerstandsfähig. Auch Fröste können ihnen kaum etwas anhaben.

Den größten Erfolg bei der Bekämpfung des Maiswurzelbohrers verzeichnet der Anbau von Nicht-Wirtspflanzen. Berater fordern deshalb die konsequente Einhaltung einer Fruchtfolge, in der Mais höchstens zweimal hintereinander, also zweimal in drei Jahren angebaut wird. Dazwischen wird ein Fruchtwechsel zu Getreide oder Kartoffeln empfohlen, um den Larven und Käfern die Fraßgrundlage zu entziehen. In Regionen mit sehr starkem Befall mit über 100 Käfern pro Falle, sollte die Fruchtfolge auf den Flächen sogar noch weiter entzerrt werden: erst bei einem wiederkehrenden Maisanbau nach sechs Jahren kann der Maiswurzelbohrer wirksam eingedämmt werden. In manchen hoch belasteten Gebieten gibt es deshalb verpflichtende Auflagen zur Einhaltung einer bestimmte Fruchtfolgegliederung. Letztlich können über die so eingehaltenen Fruchtfolgen Wirkungsgrade von etwa 90 Prozent erreicht werden.

Pflanzenschutzmittel gegen den Maiswurzelbohrer

Insektizide gegen den Maiswurzelbohrer sind in Deutschland nicht zugelassen. Auf eine chemische Bekämpfung muss man also in diesem Fall verzichten. Das ist aber nicht weiter tragisch, denn die Einhaltung der empfohlenen Fruchtfolge erzielt wesentlich höhere Erfolge, als der Einsatz der Insektizide es bewirken könnte.

Biologische Bekämpfung des Maiswurzelbohrers

Der Maiswurzelbohrer hat einen natürlichen Feind: die Nematoden. Nematoden tragen ein Bakterium in sich, mit dem sie nach Eindringen die Larve abtöten. Außerdem vermehren sie sich innerhalb der Larven. Aus einer Larve treten anschließend tausende neue Nematoden hervor, die weitere Larven und auch Puppen abtöten.

Mit Wasser vermischt, müssen die Nematoden gleichzeitig mit der Saat ausgebracht werden. Je Hektar werden rund 2 Milliarden Nematoden und 200 Liter Wasser benötigt. Die Ausbringung erfolgt mit speziell umgerüsteter Technik. Das alles ist aufwändig und kostenintensiv, jedoch stehen dem Wirkungsgrad von 50 – 70 Prozent gegenüber.

Schadbild des westlichen Maiswurzelbohrers

Verursachte Schäden des Maiswurzelbohrers an den Wurzeln (Quelle: krick/agrar-press)

Die entscheidenden Schäden durch den Maiswurzelbohrer entstehen als Folge durch unterirdischen Fraß an den Wurzeln. Die 3 bis 15 Millimeter großen Larven fressen nach ihrem Schlupf ab etwa April/Mai als erstes an den Feinwurzeln. Dabei können zehn oder mehr Larven pro Pflanzen auftreten. Im zweiten und dritten Larvenstadium bohren sie sich in die Wurzeln hinein. Dadurch stören sie erheblich die Nährstoff- und Wasserzufuhr der Pflanzen. Außerdem führen die Fraßaktivitäten an den Maiswurzeln zu einer starken Einschränkung der Standfestigkeit. Bei feuchter Witterung kommen oft auch noch sekundäre Pilz-Infektionen im Wurzelbereich hinzu.

Nach einer einwöchigen Puppenruhe ab Mitte Juli, werden schließlich auch noch die adulten Käfer aktiv. Sie fressen vor allem an den Narbenfäden, die den Pollen für die Befruchtung auffangen. Durch den Fraß und den Schäden an den Narbenfäden wird die Befruchtung eingeschränkt und eine normale Kornausbildung verhindert. Maispollen und Maisblätter stellen weitere Nahrungsquellen für den Käfer dar. Im August legen schließlich die Weibchen jeweils bis zu 500 Eier im Boden ab, sodass die neue Generation für das nächste Jahr bereits in den Startlöchern steht.

Wie geht die Maispflanze mit den Schäden durch den Käfer um?

Während des Verlustes der Wurzelmasse durch die Fraßaktivitäten der Larven, versuchen die Maispflanzen stetig neue Wurzeln zu bilden. Für die Pflanzen ist das ein Kraftakt, der mit einem hohen Einsatz von Energie verbunden ist. Diese Energie fehlt ihnen beim anschließenden Aufbau und bei der Ausbildung der oberirdischen und ertragsbildenden Pflanzenteile.

Viel Energie kostet auch das Wiederaufrichten der Stängel. Unter feuchten Bedingungen kann die Pflanze es zwar schaffen, sodass der Ertragsausfall dann meist unter 30 Prozent bleibt, dennoch ist sie grundsätzlich stark in ihrer Vitalität angeschlagen.

Strategie im Umgang mit dem Maiswurzelbohrer

Der beste Weg im Umgang mit diesem Schädling – darin sind wir uns alle einig – ist es, ihn gar nicht erst auf das Maisfeld zu bekommen. Das Mittel der Wahl zur Vorbeugung und zur Bekämpfung ist deshalb die Einhaltung einer Fruchtfolge, die nicht mehr als zweimal hintereinander Mais enthält. Wer das durchzieht, dabei auch die Nachbarn mit im Boot hat, muss sich keine großen Sorgen vor einem Befall bzw. vor größeren Schäden haben.

Gerade in den ausgeprägten Viehregionen ist es jedoch oft nicht möglich, dass das Fruchtfolgemanagement in dieser Form und Konsequenz eingehalten werden kann. In diesen Regionen ist es vorteilhaft für den Fall der Fälle eine Strategie zur Bekämpfung und zur Schadensminimierung parat zu haben. Ein Bekämpfungsmix liefert meist die beste Lösung:  sowohl der Einsatz von Nematoden als auch der Einsatz von MAISGUARD können bei dieser Strategie eine wichtige Rolle spielen.

Mit MAISGUARD positive Effekte erzielen

Neben der Fruchtfolgegliederung und dem Einsatz von Nematoden, gibt es die Möglichkeit, die Saatgutbeize MAISGUARD einzusetzen. Sie verhindert zwar die Schäden nicht, jedoch hält sie die Pflanzen vital und kann damit eine höhere Widerstandskraft gegenüber dem Schadpotential durch den Maiswurzelbohrer Diabrotica virgifera erreichen. Um die Wirksamkeit zu verstehen, muss man jedoch zuerst einen genauen Blick auf das Schadbild des Maiswurzelbohrers und den Umgang der Pflanze mit diesem Schädling werfen.

Aufgrund des Angriffs auf die Wurzeln, wird von Beraterseite die Empfehlung gegeben, auf Sorten mit starkem Wurzelwachstum und einer hohen Wurzelregeneration zu setzen. Da die Saatgutbeize MAISGUARD nachweislich die Wurzelbildung bei Pflanzen fördert, stellt sie eine gute Option dar.

Mit MAISGUARD gebeizte Maispflanzen zeigen eine stärkere Bildung von Feinwurzeln. Sie verfügen damit über eine vergrößerte Wurzeloberfläche.

Dadurch erreichen sie eine verbesserte Wurzelleistung, die den Pflanzen von Beginn an den Zugang zu Nährstoffen und Wasser leichter macht.

Durch diesen besseren Ressourcenzugang sind die Maispflanzen von Beginn an vitaler, sowie widerstandsfähiger gegenüber negativen Einflüssen als andere Maispflanzen.

Für die Wurzelneubildung und die Wiederherstellung der Standfestigkeit benötigt die Pflanze zudem jede Menge Energie. Die mit MAISGUARD behandelten Pflanzen haben diese Energie über – aufgrund ihrer besseren Versorgung mit Nährstoffen leiden sie weniger unter Stress, sparen dadurch Energie ein und haben als Resultat mehr Ressourcen zur Verfügung, die sie dafür einsetzen können. Auch die pflanzeneigene Abwehrkraft gegenüber Sekundärinfektionen durch Pilze oder Bakterien, wird dadurch positiv beeinflusst.

Generell gilt: Die eigens für Mais aufeinander abgestimmten Wirkstoffe und Nährstoffe in MAISGUARD wirken sich grundsätzlich positiv auf den pflanzlichen Stoffwechsel aus. Das ist ein Vorteil, der sich bei den Pflanzen unter schwierigen Bedingungen immer wieder durch ein stärkeres Wachstum und einem daraus resultierenden besseren Umgang mit Krankheiten äußert.   


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