Der Anbau von Futtererbsen und seine Vorteile bei der Stickstofffixierung

Die Futtererbse (Pisum sativum ssp. arvense), auch als Acker- oder Felderbse bezeichnet, zählt zu den Körnerleguminosen. Sie wird in der Schweine-, Rinder und Geflügelfütterung eingesetzt und zeichnet sich durch hohe Protein- und Stärkegehalte aus. Zusammen mit der Ackerbohne stellt die Futtererbse eine heimische Eiweißquelle für die Nutztierfütterung dar, dessen Anbauflächen in Deutschland in den letzten Jahren enorm gestiegen sind.

Weltweit wird die Pflanzenproduktion von Getreide dominiert, nur 11 % der Ackerfläche werden für den Anbau von Leguminosen genutzt. Doch Leguminosen spielen in der Landwirtschaft eine wichtige Rolle. Als Vorfrucht angebaut, können sie einen erheblichen Einfluss auf die Erträge der Nachfrucht haben. Sie können Infektionsketten unterbrechen, hemmen das Unkrautwachstum, verbessern die Bodenfruchtbarkeit und sind vor allem für ihre Stickstoffbindung bekannt. Bei der Erbse kann dies kann bis zu 180 kg/ha Stickstoff betragen.

Tipps für den Anbau von Futtererbsen

Beim Erbsenanbau gibt es für landwirtschaftliche Betriebe einiges zu beachten. Bei der Wahl der Sorten ist die Standfestigkeit und somit die Beerntbarkeit neben dem Kornertrag und Rohproteingehalt von großer Bedeutung. Die Saatstärke beläuft sich auf circa 80 Körner/m², wobei sie je nach Bodentyp, verwendetem Saatgut und bei der Einzelkornsaat variiert werden kann.

Die Futtererbse stellt einige Ansprüche an den Boden. Unter anderem bevorzugt sie einen neutralen pH-Wert von 7. Sie gedeiht in einer Reihe von Bodentypen, von leichten Sand- bis zu mittelschweren Lehmböden. Staunässe oder verdichtete Stellen im Bodengefüge hemmen das Wurzelwachstum, daher ist auf eine geeignete Bodenbearbeitung zu achten. Die Saattiefe beträgt bis 8 cm auf leichteren Böden und bis 6 cm auf mittelschweren Böden. Gesät werden Erbsen ab Mitte März bis Ende April in ein relativ trockenes Saatbett mit guter Bodengare. Eine Anbaupause von fünf bis sechs Jahren sollte eingehalten werden.

Wie fixieren sie Stickstoff?

Leguminosen, wie z. B. Erbsen, gehen eine biologische Verbindung mit stickstofffixierenden Knöllchenbakterien ein, wodurch sie in der Lage sind Luftsticksoff (N2) zu binden. Die Bakterien, auch Rhizobien genannt, gehen eine Symbiose mit den Wurzeln der Leguminose ein und formen kleine Knöllchen, in denen sie Stickstoff aus der Umgebung in für die Pflanze verwertbares Ammoniak umwandeln. Im Gegenzug liefert die Pflanze den Knöllchenbakterien Assimilate wie Zucker aus dem Prozess der Photosynthese. Eine Düngung mit mineralischem Stickstoff ist beim Erbsenanbau somit im Normalfall nicht nötig.

Was sind die Vorteile dieser N-Fixierung?

Weltweit gibt es Bestrebungen, den Einsatz von mineralischen Stickstoffdüngern zu reduzieren. Bei nicht bedarfsgerechter Düngung kann ein Teil des ausgebrachten Stickstoffs nicht von der Pflanze genutzt werden, sondern geht in der Umwelt in Form von Auswaschungen oder atmosphärischem Stickstoff verloren.

Im Vergleich bilden Leguminosen auf Grund ihrer Symbiose mit stickstofffixierenden Knöllchenbakterien eine nachhaltige Stickstoffquelle. Bei einer Ausweitung der Anbaufläche von Leguminosen und dem sinnvollen Einsatz in der Fruchtfolge könnte der Einsatz von mineralischen Stickstoffdüngern reduziert werden. Auch die Inputkosten der Folgefrucht würden sinken, da der Reststickstoff, der nach der Ernte von Leguminosen im Boden verbleibt, der nachfolgenden Kultur zur Verfügung steht.

Positive Wirkungen von Leguminosen in der Fruchtfolge

Untersuchungen über die Ernteerträge der Folgekulturen von Leguminosen haben gezeigt, wie nützlich stickstoffbindende Kulturen sein können. In einer Studie, welche die Fruchtfolgewirkung von unter anderem Erbsen auf Winterweizen geprüft hat, zeigten sich ebenfalls positive Ertragseffekte in der Folgekultur. Im Mittel der vier Versuchsjahre lag der Ertrag von Winterweizen nach dem Anbau von Erbsen bei 68 dt/ha, was gut ein Viertel höher ist als bei der Vorfrucht Hafer (Weizenertrag im Mittel der Versuchsjahre: 42 dt/ha) (Maidl et al. 1996). Natürlich gibt es eine Vielzahl von Faktoren, die dies beeinflussen, wie z. B. die Standortbedingungen, die Kultur und Sorte. Forschende haben außerdem festgestellt, dass die Ertragswirkung von Leguminosen in Böden, die zuvor mit Stickstoff gedüngt wurden, deutlich geringer ist.

Erbsen: Verwendung als Tierfutter

Die Futtererbse findet hauptsächlich in der Rinder-, Schweine- und Geflügelfütterung Anwendung und bietet eine heimische und GVO-freie Alternative zu importiertem Soja aus zum Beispiel Südamerika. Durch die Mischung von Erbsen und weiteren Leguminosen, wie zum Beispiel Ackerbohnen und Lupinen, sowie anderen Proteinkomponenten wie Raps besteht die Möglichkeit den Einsatz von Soja zu verringern bzw. in einigen Fällen gänzlich zu ersetzen. Die Erbse zeichnet sich durch einen hohen Rohproteingehalt von ca. 23 % und einen Stärkegehalt von 41 % aus. Weitere wichtige Eigenschaften in der Tierernährung sind die Aminosäurezusammensetzung sowie der Gehalt antinutritiver Stoffe. Erbsen sind reich an Lysin, aber arm an Methionin, wodurch sich eine Kombination mit Rapsextraktionsschrot anbietet, um optimale Aminosäuregehalte in einer Ration zu erreichen. Die Verringerung antinutritiver Stoffe erfolgt neben der Züchtung geeigneter Sorten durch Fermentation (silieren) oder Wärmebehandlung (toasten), wodurch die Verdaulichkeit von Erbsen gesteigert werden kann.

Futtererbsenbestand in der Hülsenentwicklung
Futtererbsenbestand in der Hülsenentwicklung (Quelle: SeedForward GmbH)

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Alle Werte im Durchschnitt auf Basis von 10 Parzellenversuchen im Zeitraum 2020 - 2022, im Vergleich zur Kontrolle ohne LEGUGUARD, abhängig von Saatgut, Boden- und Umweltfaktoren. Stand: 04/2023

Quelle: F. X. Maidl; F. X. Haunz; A. Panse; G. Fischbeck (1996). Transfer of Grain Legume Nitrogen within a Crop Rotation Containing Winter Wheat and Winter Barley. , 176(1), 47–57. doi:10.1111/j.1439-037x.1996.tb00445.x

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