Drahtwurm im Mais durch zügige Pflanzenentwicklung in Schach halten

Die Maissaison steht vor der Tür. Wer Mais anbauen möchte, gleich ob es sich dabei um Silomais oder Körnermais handelt, steht in diesem Jahr vor großen Herausforderungen.

Viele altbewährte Saatgutbeizen gibt es nicht mehr, da die beinhalteten Neonikotinoide zur Regulierung von Maiskrankheiten ihre gesetzliche Zulassung verloren haben. Der Krankheitsdruck durch Maisbeulenbrand, Maiswurzelbohrer oder die Fritfliege wird dadurch umso stärker. Vor allem der Drahtwurm im Mais, dem das Saatkorn, die Keimlinge und Wurzeln, aber auch die jungen Pflanzenteile ausgesetzt sind, bereitet vielen Landwirten zunehmend Sorgen.

Warum das so ist und welche Möglichkeiten bei der Drahtwurmbekämpfung zur Verfügung stehen, haben wir zusammengefasst.

Das Problem mit dem Drahtwurm im Mais

Drahtwürmer sind die Larven des Saatschnellkäfers.

In den Monaten Mai bis Anfang August legt der Saatschnellkäfer in unregelmäßig über die Ackerflächen verteilten Nestern seine Eier bodennah oder direkt in der Erde ab. Für das Gelege bevorzugt er einen feuchten Boden und ungestörte Flächen. Etwa vier Wochen später schlüpfen die hellgelben, zunächst erst 1,5 Millimeter langen Drahtwurmlarven.

In ihrem ersten Jahr sind die Drahtwürmer noch weitestgehend ungefährlich. Ihr enormes Schadpotential entfalten sie erst im Folgejahr, direkt nach der Maisaussaat ab ungefähr Ende April, wenn die Pflanzen im sehr frühen Entwicklungsstadium stecken und noch nicht oder erst schwach ausgebildet sind.

Die Larven sind zu dem Zeitpunkt etwa 3-4 Zentimeter groß und haben einen Chitinpanzer ausgebildet, der sie sehr widerstandsfähig macht. Ihnen fallen sowohl das Saatgut, als auch die Keimlinge und die primären Wurzeln zum Opfer. Auch an jungen Pflanzenteilen knabbern sie gern. Teilweise fressen sich die Larven durch die gesamte Wurzel und trennen dadurch die unterirdischen Pflanzenteile vom Rest der Pflanze ab.

In den Folgejahren wiederholt sich das ganze Spiel, denn der Entwicklungszyklus, in welchem die fraßaktiven Drahtwürmer mehrere Larvenstadien durchlaufen, beträgt 3 – 5 Jahre. Da die Eiablage der Käfer in jedem Jahr stattfindet, leben häufig mehrere Drahtwurmgenerationen nebeneinander.

Schadsymptome Drahtwurm

Drahtwurmschäden haben enorme Folgen: die Pflanzen können sich nicht mehr mit den notwendigen Nährstoffen ernähren und bleiben im Wachstum stehen. Es kommt zu Kümmerwuchs, teilweise sogar zum Absterben. Nach außen sichtbar wird der Drahtwurmbefall im Mais durch braune und welke Blätter. Umfasst man die Maispflanze, lässt sie sich sehr leicht herausziehen.

Ein Befall kann in Mais-Kulturen also großen Schaden verursachen und im schlimmsten Fall sogar zu einem Totalausfall führen.

Den Drahtwümern auf der Spur

Um Herauszufinden, ob auf den Ackerflächen ein Bestand von Drahtwürmern befallen ist, gibt es zwei Verfahren. Im vermuteten Bereich  kann erstens in den oberen Bodenschichten, in etwa einer Tiefe von 10 cm gegraben und dann direkt in der Erde mit blosem Auge nach den Drahtwürmern gesucht werden. Eine einfachere Maßnahme lässt sich mithilfe einer Ködermethode mit Kartoffeln durchführen: dazu werden an verschiedenen Stellen des Bodens angeschnittene Kartoffeln in einer Tiefe von 10 cm vergraben. Die Kartoffelhälften können nach einer Woche wieder aus der Erde geholt und im Anschluss auf Fraßschäden überprüft werden.

Die Schadschwelle des Drahtwurmes im Mais liegt bei 1-2 Würmern pro Quadratmeter. Eine schnelle Reaktion beim ersten Auftreten ist sehr wichtig, da die Schädlinge im ersten Larvenstadium noch relativ sensibel sind. Sobald die Larven im zweiten Jahr ihren schützenden Panzer entwickelt haben, wird die Bekämpfung schwieriger und die Drahtwurmschäden entsprechend größer.

Doch wie und womit die Drahtwurmbekämpfung gelingt – dazu gibt es derzeit keine eindeutigen Erkenntnisse oder Empfehlungen.

Neonicotinoide Beizen verlieren zunehmend ihr Zulassung (Foto: agrarpress, Friederike Krick).

Es gibt keine gut wirksamen Maisbeizen gegen den Drahtwurm

Spezielle Saatgutbeizen gegen Drahtwürmer sind in Deutschland grundsätzlich nicht zugelassen. Allerdings gab es bisher andere Beizen gegen bestimmte Maiskrankheiten, die über Nebeneffekte verfügten, durch die eine wirksame Regulierung der Larven der verschiedenen Schnellkäferarten möglich war.

Doch diese verlieren nach und nach Ihre Zulassung: nachdem im Jahr 2020 zunächst die Beize Mesurol mit dem Wirkstoff Methiocarb verboten wurde, steht ab dem Jahr 2021 auch die Neonicotinoid-Beize Sonido mit dem Wirkstoff Thiacloprid nicht mehr zur Verfügung.

Übrig bleibt die Force-Beizung mit dem Wirkstoff Tefluthrin. Diese ist allerdings bei weitem nicht so wirksam. Sie wirkt nicht systemisch, schützt also nicht die ganze Pflanze. Stattdessen bekämpft sie bodenbürtige Schädlinge innerhalb eines Radius von 3 cm um das Saatgut herum. Aus diesem Grund wird bei Einsatz dieses Mittels eine maximale Saattiefe beim Mais von 3 cm, anstelle von einer Tiefe von 4 – 7 cm wie beim herkömmlichen Anbau empfohlen. Doch dadurch steht der Anwender schon vor dem nächsten Problem: die flache Ablage kann, neben einer erschwerten Keimung, Schäden durch Vogelfraß begünstigen.

Ackerbauliche Maßnahmen gegen den Drahtwurm

Ackerbauliche Bekämpfungsmaßnahmen gegen Drahtwürmer sind zwar langwierig, aber unbedingt nötig. Der Erfolg stellt sich oft erst im Laufe der Jahre ein. In Ermangelung an Pflanzenschutzmitteln ist es entscheidend, durch entsprechende Maßnahmen und Verfahren auf dem Acker die Vermehrung der Drahtwürmer auch auf diesem Weg so gut es geht zu verhindern.

Kein Anbau nach Grünlandumbruch

Wiesen und Weiden gehören zum natürlichen Lebensraum der Larven, weswegen sie hier vermehrt auftreten. Grundsätzlich gilt deshalb, dass direkt nach dem Umbruch von Grünland oder Brachland kein Mais angebaut werden sollte – auch nicht als eine der Folgekulturen in den Jahren danach. Genau so wenig wie übrigens Kartoffeln, denn auch im Kartoffelbau tritt der Drahtwurm auf und verursacht enorme Schadsymptome.

Gezielte Bodenbearbeitung auf der befallenen Fläche

Wird der Zeitpunkt der Bodenbearbeitung jeweils kurz vor der Eiablage gewählt, fehlen den Weibchen des Saatschnellkäfers die Versteckmöglichkeiten im offenen Boden. Dies führt dazu, dass die Weibchen weniger Eier ablegen. Zudem trocknet der Boden durch diese Maßnahme ab, so dass bereits gelegte Eier oder schon entwickelte Junglarven austrocknen. Eine Bodenbearbeitung in den oberen 10 cm ist dafür in der Regel ausreichend. Da die Eiablage von April bis Anfang August andauert, ist eine mehrmalige Wiederholung ratsam.

Trockenheit beim Maislegen von Vorteil

Zum Zeitpunkt des Maisdrillens ist es außerdem wichtig, dass der Oberboden gut abgetrocknet und warm ist, damit ein zügiger Feldaufgang auf der Fläche gelingt. Die Bodentemperatur sollte mindestens 8 Grad betragen und kritische Witterungsphasen sollten ausgeschlossen werden können. Je höher die Bodentemperatur, desto schneller kann die Wachstumsentwicklung der Pflanze voranschreiten. Bei einer Temperatur von 10 Grad benötigt der Mais in etwa drei Wochen bis zum Auflaufen, beträgt die Bodentemperatur hingegen um die 16 Grad, verringert sich die Zeitspanne vom Maisdrillen bis zum Auflaufen auf nur noch 7 Tage.

Welche Möglichkeiten zur Bekämpfung gibt es noch?

Der Einsatz von kalkstickstoff-haltigen Unterfußdüngern bewirkt, dass die Drahtwürmer einen großen Bogen um den wachsenden Keimling machen. Das Düngerband, das in einem Abstand von 5 cm zu den Maiskörner abgelegt wird, hat eine vergrämende Wirkung auf die Tiere. Dadurch kann ein verminderter Kontakt zwischen den Larven mit den Keimlingen erreicht werden. Unter günstigen Bedingungen reduzieren sich die Fraßschäden so um bis zu 50 %. Um eine vergrämende Wirkung zu erreichen sind 150 kg/ha Kalkstickstoff nötig. Auch ist eine Mischung des Kalkstickstoffes mit DAP Dünger (Diammonphosphat) möglich.

Bei zu starkem Befall sinkt allerdings der Erfolg der Unterfußdüngung. Die Nahrungskonkurrenz, in der die vielen Drahtwürmer dann miteinander stehen, verleitet die Schädlinge dazu, die vergrämende Wirkung des Kalkstickstoff-Düngers in Kauf zu nehmen und trotz der dort herrschenden schlechten Lebensbedingungen zur Maispflanzen zu wandern.

Die Verwendung von organischem Dünger auf befallenen Flächen hat im Mais keinen entscheidenden Einfluss auf den Befall und das Schadensausmaß durch den Drahtwurm.

Fazit: Auf die richtige Kombination kommt es an

Grundsätzlich muss ackerbaulich alles unternommen werden, um den Drahtwurmbefall in Schach zu halten. Und auch wenn es von Seiten landwirtschaftlicher Kammern und anderen Pflanzenbauberatern kaum gezielte Empfehlungen zur Drahtwurmbekämpfung gibt, so sind sich in einem Punkt doch alle einig: ein zügiger Feldaufgang und eine schnelle Jugendentwicklung gelten als wichtigste Schlüssel im Umgang (nicht nur) mit diesem Schädling.

Mit Biostimulanzien dem Drahtwurm entkommen: Mit MAISGUARD gute Ergebnisse erzielen

Den zunehmenden Beschränkungen von herkömmlichen Saatgutbeizen tritt SEEDFORWARD mit der Saatgutbehandlung MAISGUARD entgegen. Mit dieser Maisbeize ist eine Möglichkeit entwickelt worden, die ohne chemisch-synthetische Wirkstoffe auskommt und stattdessen rein auf pflanzlichen Inhaltsstoffen basiert. Ihr liegt deshalb auch ein anderer Ansatz im Umgang mit Drahtwürmern und Co. zugrunde als der bei den insektiziden Mitteln: durch den Einsatz von Biostimulanzien halten die mit MAISGUARD gebeizten Maissorten dem Druck krankmachender Einflüssen besser stand.

Dies gelingt vor allem durch den sogenannten Disease-Escape-Effect (auf Deutsch: Krankheitsflucht). Der Fokus der Beize ist darauf ausgerichtet, das Durchlaufen der frühen Entwicklungsstadien zu beschleunigen: die natürlichen Inhaltsstoffe pushen sowohl das Wachstum des Keimlings, als auch das Auflaufen und die Jugendentwicklung. Das schnelle Wachstum ist sehr entscheidend, da vor allem junge Pflanzen für Krankheiten und Schädlinge, wie dem Drahtwurm und beispielsweise auch dem Fraß durch Vögel, anfällig sind. Durch das schnelle Überwinden der kritischen Frühphase wächst die aufgehende Saat sprichwörtlich dem Drahtwurm davon, so dass der gesunde Aufgang eines stabilen Pflanzenbestandes gewährleistet werden kann.

Die Verwendung von MAISGUARD in Kombination mit begleitenden ackerbaulichen Maßnahmen, je nach vorliegenden Bedingungen ergänzt um eine Unterfußdüngung mit Kalkstickstoff, bietet den Maispflanzen deshalb eine echte Chance dem Drahtwurm zu trotzen und ihm resilient gegenüber zu stehen. So ist eine starke Entwicklung mit wenig Ausfall möglich.

 

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