Wichtige Krankheiten und Schädlinge der Ackerbohne

Welche Krankheiten und Schädlinge bei der Ackerbohne häufig auftreten, anhand welcher Symptome sie zu erkennen sind und welche Möglichkeiten der Bekämpfung zur Verfügung stehen, wird im folgenden Artikel aufgezeigt.

Die Ackerbohne (Vicia faba), auch als Saubohne, Puffbohne oder Pferdebohne bekannt, wird sowohl für die menschliche, als auch die tierische Ernährung angebaut. Botanisch wird sie der Gattung Wicken (Vicia) zugeordnet. Die Ackerbohne hat, ähnlich wie andere Leguminosen, einen hohen Rohproteingehalt und wird zunehmend als Eiweißkomponente in der Futterration von Rindern, Geflügel und Schweinen eingesetzt.

Ackerbohnen in der Blüte
Ackerbohnen in der Blüte (Quelle: Landpixel)

ACKERBOHNE KRANKHEITEN

Schokoladenfleckenkrankheit (Botrytis fabae)

In der Regel beginnt der Befall des Schokoladenfleckenpilzes an den älteren Blättern der Ackerbohne und ist an kleinen, runden, braunen Flecken zu erkennen, die einen rötlichen Rand aufweisen. Feuchtwarme Witterung führt zu einer starken Ausbreitung der Krankheit. Im weiteren Verlauf weisen auch Stängel und Hülsen der Ackerbohne einen Befall auf. Wenn die Blattflecken zusammenfließen führt dies zum Absterben der Blätter, wodurch die Photosyntheseleistung beeinträchtigt wird.

Der Botrytis Pilz ist weit verbreitet. Im Fall der Ackerbohne beginnt die Infektion meist zum Zeitpunkt der Blüte. Der Einsatz eines geeignetes Fungizids stellt eine Möglichkeit zur Bekämpfung der Krankheit dar.

Brennfleckenkrankheit (Ascochyta fabae)

Die Brennfleckenkrankheit wird oft mit denen Flecken im Frühstadium der Schokoladenfleckenkrankheit verwechselt. Die Brennfleckenkrankheit ist an eingesunkenen braun-rötlichen Flecken auf Blättern, Stängeln und Hülsen zu erkennen. In der Mitte der Flecken sind häufig dunkle Sporenbehälter (Pyknidien) auf grauem Grund zu sehen.

Der Pilz Ascochyta fabae verbreitet über infiziertes Saatgut. Zur Bekämpfung gehören die Wahl einer hochresistenten Sorte und die Verwendung von gereinigtem Saatgut. Es wird empfohlen, eine Anbaupause von 3-4 Jahren einzulegen und einen Anbauabstand von mindestens 500 Metern zu Schlägen einzuhalten, auf denen im Vorjahr Ackerbohnen angebaut wurden. Eine frühere Ernte in der Saison kann die Infektion ebenfalls verringern.

Schokoladenfleckenkrankheit (Botrytis fabae)
Schokoladenfleckenkrankheit (Botrytis fabae) im Feld (Quelle: Landpixel)
Ackerbohnenrost (Uromyces viciae-fabae)
Ackerbohnenrost (Uromyces viciae-fabae) im Feld (Quelle: Landpixel)

Ackerbohnenrost (Uromyces viciae-fabae)

Dieser Pilz zeichnet sich durch orange-braune Rostpusteln aus, die von einem gelben Hof umgeben sind. Bei Befall mit dem Erreger bilden sich die Pusteln auf den Blättern, dem Stängel und den Hülsen. Die Infektion erfolgt bei wärmerem Temperaturen von über 20 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit, ab dem Beginn der Blüte. In der Regel tritt der Rost in Ackerbohnen auf, wenn sich der Bestand in der Hülsenentwicklung befindet.

Der Erreger verursacht Schäden an Blättern und führt zum Blattabfall, was die Photosynthese verringert und das Wachstum hemmt. Die Sporen des Pilzes werden durch den Wind leicht auf andere Pflanzen übertragen. Der Anbau rostresistenter Sorten und eine frühe, nicht zu dichte Aussaat, sind wirksame vorbeugende Maßnahmen.

ACKERBOHNE SCHÄDLINGE

Schwarze Bohnenblattlaus (Aphis fabae)

Die Schwarze Bohnenblattlaus verursacht durch direkten Fraß bereits erhebliche Schäden im Bestand. Saugschäden hemmen das Wachstum der Bohnen und schädigen die Blüte. Der abgesonderte Honigtau begünstigt zudem das Wachstum des Schokoladenfleckenpilzes (Botrytis fabae).

Darüber hinaus überträgt die Schwarze Bohnenblattlaus eine Reihe von Viruskrankheiten, welche einzeln oder als Mischinfektionen auftreten können. Häufig auftretende Symptome von Viruskrankheiten sind aufgehellte Blattadern und leicht bis stark gekräuselte Fiederblätter.

Blattläuse treten vorrangig in den wärmeren Monaten auf. Ein frühe Saat und zügige Jugendentwicklung führen dazu, dass die Bohne dann schon aus der kritischen Phase entwachsen ist. Natürliche Fressfeinde wie Schlupfwespen, Marienkäfer, Schweb- und Florfliegen gilt es zu fördern.

Blattrandkäfer (Sitona lineatus)

Die adulten Blattrandkäfer wandern im Frühjahr aus dem Winterlager (Boden, Grünland, andere Leguminosen) in den Bohnenbestand ein. Sie ernähren sich von den Blättern und hinterlassen u-förmige Kerben am Rand. Des Weiteren kommt es zu erheblichen Ertragseinbußen, wenn die Schädlinge ihre Eier ablegen und die Larven der Blattrandkäfer sich von den Wurzeln und insbesondere den Wurzelknöllchen der Pflanzen ernähren. Der Blattrandkäfer tritt nicht nur in der Ackerbohne als Schädling auf, sondern befällt ebenfalls Körnererbsen, Lupinen und weitere Leguminosen.

Ein ertragsmindernder Einfluss in Ackerbohnen, Erbsen, Lupinen und Co. kann durch eine schnelle Jugendentwicklung der Pflanzen und Verhinderung der Eiablage durch einen frühen Insektizideinsatz verhindert werden.

Blattrandkäfer (Sitona lineatus)
Der Blattrandkäfer (Sitona lineatus) kann zu erheblichen Ertragseinbußen führen (Quelle: Landpixel)
Ackerbohnenkäfer (Bruchus rufimanus)
Ackerbohnenkäfer (Bruchus rufimanus) fressen sich durch die Samenschale (Quelle: Landpixel)

Ackerbohnenkäfer (Bruchus rufimanus)

Der Ackerbohnenkäfer kann im Ackerbohnenbestand verheerende Ertragseinbußen verursachen. Die Larven des Käfers schlüpfen aus Eiern, die auf der Oberfläche der jungen Hülsen abgelegt wurden und bohren sich in das Innere der Bohnen, wo sie sich verpuppen. Die adulten Tiere schlüpfen und fressen sich durch die Samenschale, wodurch das typische Schadbild des Lochfraßes entsteht.

Durch den Larvenfraß werden die Kohlenhydrate und Proteine des Korns reduziert, wodurch die Qualität der Bohnen gemindert wird. Bei einer Verletzung des Embryos sinkt die Keimfähigkeit der Ackerbohnen. Während der Lagerung des Ernteguts treten keine weiteren Schäden durch schlüpfende Käfer auf, da ihnen geeignete Nahrungsquellen fehlen.

Chemisch-synthetischer Pflanzenschutz hat sich bei der Bekämpfung von Ackerbohnenkäfer bisher als wenig wirksam erwiesen. Eine Befallsreduktion ist hauptsächlich durch ackerbauliche Maßnahmen, wie zum Beispiel lange Anbaupausen und tiefes Pflügen zu erzielen.

Fazit: Ackerbohnen vor Krankheiten und Schädlingen durch Maßnahmenkombination schützen

Die Planung der Fruchtfolge, insbesondere die Einhaltung der Anbauabstände und die Wahl resistenter Sorten, verringern die Ausbreitung von Krankheiten und Schädlingen in Ackerbohnen. Eine wichtige Rolle spielt ebenso der Einsatz von Z-Saatgut. Die genaue Beobachtung des Wetters und des Bestandes ermöglicht eine zielgerichtete und schnelle Reaktion auf einen beginnenden Befall und der Landwirt kann somit Qualitäts- und Ertragseinbußen minimieren.

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